Work-Life-Balance wird zur Handelsware – denn sie ist mehr als nur ein Schlagwort und schwieriger zu erreichen, als man zugeben möchte. Unternehmen in Großbritannien nutzen sie, um fähige Mitarbeiter anzuwerben, während die Arbeitnehmer selbst sie auf dieselbe Stufe mit Gehalt, Sonderzahlungen und Führungsstil setzen – und von ihr abhängig machen, ob sie einen Job behalten oder kündigen.
Ein Teil dieses Trends wird von Millennials getragen, die laut Studien der CBRE gegenwärtig knapp die Hälfte – bis 2025 voraussichtlich sogar 75 % – aller Arbeitskräfte ausmachen. Diese Generation wird eher von Erfahrungen als von materiellen Dingen angetrieben – daher ist es kein Zufall, dass ihr Eintritt ins Berufsleben mit einer neuentdeckten Wertschätzung der Work-Life-Balance ( English ) einhergeht.
Trotz dieses Trends verschwimmen die Grenzen zwischen „Work“, der Arbeit, und „Life“, dem Leben, immer mehr – bis zu dem Punkt, an dem sie nicht mehr vorhanden sind. Der rasante Anstieg von Bildschirmen in jedem Bereich unseres Alltags (Taschen, Häusern, Autos und Kühlschranktüren) hat dazu geführt, dass die Arbeit auch in unserer Freizeit sehr präsent ist, wodurch arbeitsbedingter Stress in Großbritannien inzwischen Rekordhöhen erreicht.
Wie groß ist das Problem für britische Arbeitnehmer?
Ein aktueller Bericht der Health and Safety Executive (HSE) in Großbritannien fand heraus, dass in den Jahren 2017/2018 rund 595.000 Arbeitnehmer unter arbeitsbedingtem Stress, Depressionen oder Angstzuständen litten– 239.000 dieser Fälle waren in eben diesen Jahren überhaupt erst gemeldet worden. Unrealistische Arbeitsbelastungen, mangelnde Unterstützung durch das Management sowie Veränderungen und Mobbing am Arbeitsplatz haben allesamt in erheblichem Maße dazu beigetragen. Insgesamt hat diese mentale Gesundheitskrise im Laufe des Jahres zu einem Verlust von 15,4 Mio. Arbeitstagen geführt.
Überstunden stellen ein großes Problem dar. 24 % der 5.136 Arbeitnehmer, die vom britischen Chartered Institute of Personell and Development (CIPD) befragt wurden, arbeiten mehr als 10 Stunden über dem, was in ihren Arbeitsverträgen vereinbart wurde; 68 % aller Befragten wünschen sich zudem flexiblere Arbeitsregelungen.
Trotz dieser Zahlen bieten nur 8 % der britischen Organisationen eigene Wohlfühlstrategien an; stattdessen entscheiden sich die meisten Unternehmen für einmalige oder reaktionäre Maßnahmen. Die nationale Mental Health Foundation empfiehlt die Umsetzung einer Wohlfühlstrategie am Arbeitsplatz, die rund 80 Pfund pro Mitarbeiter pro Jahr kostet und langfristig gesehen Hunderttausende Pfund einspart.
Londoner Unternehmen treiben die Bedeutung der Work-Life-Balance voran
Es gibt mehrere jährliche Berichte – von der Sunday Times und LinkedIn bis hin zum selbsternannten Best Companies Guide –, die Unternehmen nach ihrer jeweiligen Work-Life-Balance ( English ) beurteilen. Webseiten wie Glassdoor oder Indeed, auf denen Unternehmen bewertet werden, erstellen und veröffentlichen ihre eigenen Listen auf Grundlage von Mitarbeitermeinungen und der Anzahl vergebener Sterne.
Wir haben uns diese Listen zusammen mit den Work-Life-Faktoren, auf die Millennials in Großbritannien den meisten Wert legen, angeschaut, um herauszufinden, welche Londoner Unternehmen ganz neue Maßstäbe für die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter setzen. Für die gegenwärtige Generation sind laut einer Studie von Inkling und Censuswide die Freude am Arbeiten sowie die körperliche und geistige Gesundheit von höherer Bedeutung als ein aktives soziales Umfeld oder das Verdienen von Geld. Und Arbeitgeber, die qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und langfristig an sich binden möchten, müssen diese Mentalität berücksichtigen, um auch in den kommenden Jahren weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wir unterhielten uns auch mit dem WeWork Mitglied Adaptavist, einem Softwareanbieter bei WeWork Two Southbank Place in Waterloo, darüber, mit welchen Taktiken sie Wellness am Arbeitsplatz erfolgreich realisieren konnten und wie einige gängige Maßnahmen – unbegrenzter Jahresurlaub ( English ) oder flexible Arbeitszeiten – in der Praxis eigentlich funktionieren.
„Als Unternehmen sind wir mehr daran interessiert, in gemeinsamer Zusammenarbeit den richtigen – anstatt den einfachen – Weg zu gehen. Das erfordert einen differenzierten Ansatz in Bezug auf die Kultur am Arbeitsplatz“, erklärt Simon Haighton-Williams, CEO bei Adaptavist. „Wir wollen die besten Köpfe beschäftigen; zu diesem Zweck schaffen wir eine Umgebung, in der die Menschen sich jederzeit aus freiem Willen heraus mit dem Lösen von Problemen beschäftigen und die beste dieser Lösungen zum Wohle des Unternehmens einsetzen dürfen.“
In diesem Sinne folgen nun die Londoner (und andere) Unternehmen, die in Hinblick auf die Revolutionierung der Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter ganz vorne stehen. Alles ist dabei – von der Streichung fester Zeiten aus Verträgen über subventionierte Kinderbetreuung am Arbeitsplatz bis hin zu individuellen Kleingärten.
Bei Diageo teilt man eine Vision
Bei einem bestimmten Bier- und Spirituosenhersteller besteht eine gewisse Vorhersehbarkeit im Anbieten einer erfolgreichen Work-Life-Balance: Diageo, deren Hauptsitz momentan noch in Park Royal liegt, bald jedoch nach Soho ins Londoner Zentrum verlegt wird, wurde von seinen Mitarbeitern als einer der „Besten Arbeitsplätze 2019“ ausgewählt; 2017 war das Unternehmen auf Platz 11 der Liste „Die besten Arbeitsplätze der Welt“ von Great Place to Work.
Mitarbeiterbewertungen betonen die Vergünstigungen, Gesundheitsboni, den Rentenplan und die flexiblen Arbeitszeiten des Unternehmens. Im Jahresbericht werden Team-Events und Aufstiegsmöglichkeiten für die Mitarbeiter erwähnt. Doch die Tatsache, dass Diageo es auf mehrere solcher Listen geschafft hat, kommt vermutlich von etwas noch Größerem – und zwar von seinem Engagement für die Vielfalt und Gleichberechtigung, um die sich die Mitarbeiter in der heutigen Zeit so viele Gedanken machen ( English ).
Laut Inkling und Censuswide sind die drei wichtigsten Sachverhalte, für die Millennials in Erinnerung bleiben möchten: die Entwicklung von Technologien (40 %), die Verbesserung der Gender- und LGBT-Gleichstellung (38,5 %) sowie die Verbesserung der Verhältnisse von Menschen unterschiedlicher Ethnizitäten (32,5 %). Die ökologische Verantwortung ist ein weiteres Schlüsselthema; außerdem herrscht eine starke Tendenz zur Akzeptanz der Vielfalt menschlicher Ethnizitäten, Geschlechter und sexueller Identitäten.
Daraus folgt, dass die Berücksichtigung dieser Werte an den Arbeitsplätzen ein allumfassendes Gefühl der Erfüllung und somit absolute Work-Life-Balance bietet.
Diageo übernimmt in diesen Bereichen die Führung. In diesem Jahr schaffte es Diane Farrell, Oberbauleiterin bei Diageos Talisker Distillery, auf die 2019er Liste der „35 Frauen unter 35“ des Magazins Management Today, in der die eindrucksvollsten Frauen des Landes ausgezeichnet wurden. Zudem hat das Unternehmen eine Frauenquote von 5 Frauen bei insgesamt 11 Personen und ist Unterzeichner des 30 % Clubs, in dem Vielfalt auf allen Ebenen gefördert wird.
Keine Zeiterfassung (und eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitnessstudio) bei The7Stars
Die Aldwych-Werbeagentur The7Stars, die seit 7 Jahren jedes Jahr von der Sunday Times zu einem der „100 besten Kleinunternehmen, für die man arbeiten kann“ gewählt wurde und es ebenso auf die Liste der „1000 Unternehmen, die Großbritannien inspirieren“ der Londoner Börse aus dem Jahr 2017 geschafft hat, ist gegenwärtig damit beschäftigt, verschiedene Branchen auf ganzer Linie zu „revolutionieren“.
Eine voll bezahlte Mitgliedschaft im Fitnessstudio sowie wöchentliche Yoga- und Achtsamkeitskurse leisten einen hohen Beitrag für die Verbesserung der Work-Life-Balance von The7Stars-Mitarbeitern. Doch was dieses Unternehmen wirklich auszeichnet, sind seine flexiblen Arbeitsstunden und der bezahlte Urlaub.
Urlaubsgeld ist für alle Mitarbeiter von The7Stars unbegrenzt verfügbar; (an dieser Stelle scherzt die Webseite: „Wir möchten nicht, dass du für ein ganzes halbes Jahr verschwindest – wir könnten dich vermissen“); außerdem gibt es keine vertraglich festgelegten Arbeitszeiten („Wir glauben nicht an Arbeitszeiterfassung. Du solltest genau die Stunden arbeiten, die du benötigst.“).
Laut Inklings Untersuchungen stehen die körperliche und mentale Gesundheit für britische Millennials an erster Stelle (77 %), wenn es darum geht, ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu führen. Die Flexibilität in Bezug auf Arbeitsstunden und Arbeitsorte ist ein großer Antriebsfaktor – unabhängig davon, ob dadurch das morgendliche Pendeln vermieden, Kinderbetreuungspflichten berücksichtigt oder ganz einfach mehr Zeit für Bewegung, Familie, Freizeit oder Hobbys geschaffen wird.
Ein neuer Ansatz für die Urlaubszeit bei Monzo
Auf Platz 1 von LinkedIns „Spitzen-Startups in Großbritannien“ von 2017 und 2018 wirbelt Monzo die Unternehmenskultur und das Bankenwesen auf. Als Online-Geldmanagementunternehmen aus Finsbury Square bietet Monzo seinen Mitarbeitern sowohl wöchentliche Yoga- und Pilateskurse im Büro, als auch regelmäßige Teambuilding-Events an verschiedenen Orten Londons ( English ) an, darunter Go-Kart-Fahrten, Samba-Tänze oder Brettspielnächte.
32 bezahlte Urlaubstage pro Jahr zeugen ebenso von Monzos Engagement für die Zeit, die seine Mitarbeiter außerhalb des Büros verbringen. „Der Aufbau einer Bank ähnelt einem Marathon, keinem Sprint“ heißt es auf der Webseite des Unternehmens, das verstanden hat, dass ausgeruhte, weit gereiste und regenerierte Mitarbeiter für das Unternehmen als Ganzes deutlich wertvoller sind.
Für alle diejenigen, die persönliche Projekte in Angriff nehmen möchten – seien es Auslandsaufenthalte, das Erlernen neuer Sprachen oder die (auf der Webseite selbst vorgeschlagene) Teilnahme an Pasta-Kochkursen – stellt Monzo seinen Mitarbeitern jedes Jahr einen zusätzlichen Monat unbezahlten Urlaubs zur Verfügung.
Unilever setzt neue Maßstäbe für den Mutterschaftsurlaub
Das globale Unternehmen Unilever (mit Hauptsitz in Blackfriars, London), das von Ben & Jerry’s Eiscreme bis hin zu Körperpflegeprodukten für Frauen alle möglichen Artikel verkauft, genießt seit langem den Ruf, stets zufriedene Mitarbeiter zu haben.
Der Mischkonzern tauchte auf der Glassdoor-Liste „Beste Arbeitsplätze nach Meinung britischer Arbeitnehmer“ von 2017 auf und war laut der Forbes das einzige Unternehmen, das in eben diesem Jahr über eine annähernde Lohngleichheit berichtete. Es ist zudem auf der Webseite Beste Unternehmen gelistet und wurde bereits 2011 in einem weltweiten Bericht zum Thema Work-Life-Balance genannt.
Die Richtlinien für den Mutterschaftsurlaub bei Unilever tragen viel zu dem Erfolg des Unternehmens bei. Indem es seinen Mitarbeitern 40 Wochen Mutterschaftsurlaub sowie 90 Tage Adoptionsurlaub zur Verfügung stellt, ermöglicht es frisch gebackenen Eltern eine optimale Work-Life-Balance, bei der sie keine Angst um ihren Arbeitsplatz haben müssen. Für Notfälle bietet Unilever auch Kinderbetreuung am Arbeitsplatz an, von denen einige Einrichtungen (neben der Mitgliedschaft im Fitnessstudio!) sogar subventioniert werden.
Büromassagen und Gartenarbeit bei QVC UK
Einen neuartigen Ansatz zur Verbesserung der Work-Life-Balance entdeckt man bei QVC UK, dem Fernsehsender im Chiswick Park. Dieser Shopping-Kanal wurde vom Top Employers Institute in Großbritannien als Unternehmen mit „bemerkenswerten Mitarbeiterkonditionen“ ausgezeichnet und erhält bei Glassdoor fortlaufend positive Bewertungen in Hinblick auf seine Work-Life-Balance.
Zu den Vergünstigungen bei QVC UK gehören sowohl Massagen während der Mittagspause als auch Zugang zu Kosmetikern vor Ort; davon abgesehen ermutigt das Unternehmen seine Mitarbeiter auch dazu, sich die Hände schmutzig zu machen. Im vergangenen Jahr hat QVC seinen ersten eigenen Kleingarten eröffnet, in dem Mitarbeiter ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen können.
Das hat zum einen Vorteile für die Mitarbeiter selbst, indem diese an die frische Luft kommen, gesund essen und neben ihrer Karriere auch noch einen Garten anlegen können, zum anderen werden Einnahmen und Ernte auch an lokale Wohltätigkeitsorganisationen gespendet. Dieser Grad an unternehmerischer Verantwortung wird insbesondere auf lokaler Ebene oftmals als ein Weg angepriesen, der für Erfüllung und Ausgeglichenheit bei den Mitarbeitern sorgt.
Erfüllung und Innovationen bei EY
Bei der Work-Life-Balance geht es darum, das Beste aus seiner Zeit herauszuholen – sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause. Bei Ernst & Young (EY), einem Londoner Unternehmen für professionelle Dienstleistungen, dreht sich alles darum, die eigene Arbeit in pure Leidenschaft zu verwandeln. 2018 lag es auf Platz 19 der „Besten Arbeitsplätze der Welt“ und auf Platz 8 im Ranking der Spitzenunternehmen auf LinkedIn.
Das Unternehmen möchte „innovationsgetriebene Karrieren“ fördern, in denen „kraftvolle Ideen das volle Potenzial (der Mitarbeiter) freisetzen.“ Außerdem, so das Finanzunternehmen, würde ein Gefühl von Zufriedenheit, Motivation und Inspiration gleichermaßen zur Work-Life-Balance beitragen.
Neben dem Schwerpunkt auf das Engagement seiner Mitarbeiter führt EY ebenso ein „Better You“-Programm durch, bei dem gesunde Gewohnheiten außerhalb der Arbeitszeiten mithilfe von Achtsamkeitstraining, Schlaftherapie, medizinischen Leistungen und subventionierten Fitnessaktivitäten gefördert werden. Flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte sowie die Option, in verschiedenen Ländern zu arbeiten, unterstreicht die Attraktivität von EY zusätzlich und trägt – auch wenn es die Grenzen zwischen den beiden möglicherweise etwas verwischt – dazu bei, Arbeit und Leben gleichermaßen zu verbessern.
Bei Forster Communications werden Anreize für die Work-Life-Balance geschaffen
Diese Whitechapel PR-Agentur wurde 2017 von The Guardian zum führenden Unternehmen im Bereich von Wellness am Arbeitsplatz ernannt. Damals entwickelte Forster Communications als eine Agentur für gesellschaftlichen Wandel mit lediglich 25 Mitarbeitern und in Zusammenarbeit mit Business in the Community und Public Health England ein Tool, um das Problem der mentalen Gesundheit und der (fehlenden) Work-Life-Balance im PR-Bereich aufzuzeigen. Das Tool ist für Arbeitnehmer in Großbritannien kostenlos zum Download verfügbar und bietet Erkenntnisse zu körperlichen Aktivitäten, gesunder Ernährung, mentaler Gesundheit, Schlaf, Erholung sowie der Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und der Produktivität.
Das Unternehmen lässt seinen Worten außerdem Taten folgen: Es bietet Vorzüge wie Arbeitstage Anfang August, flexible Arbeitszeitregelungen, regelmäßige Veranstaltungen und fünf Wochen Jahresurlaub. Am bemerkenswertesten ist jedoch die Art und Weise, mit der das Unternehmen versucht, die Work-Life-Balance zu fördern. Beispielsweise können sich Mitarbeiter zusätzliche Urlaubszeiten verdienen, indem sie mit dem Rad oder zu Fuß zur Arbeit kommen; außerdem bekommen sie rund 50p (knapp 60 Cent) für jede Meile, die sie aktiv mit der Anreise zu Meetings verbringen, zurück.
Bei Adaptavist werden alle Arbeitsstile berücksichtigt
Adaptavist wurde 2018 und 2019 auf die Liste der „100 besten Kleinunternehmen“ der Sunday Times gewählt. Haighton-Williams sagt dazu, dass das Engagement des Unternehmens gegenüber seinen Arbeitnehmern sich am ehesten darin widerspiegelt, dass „50 % unserer eingestellten Mitarbeiter durch interne Empfehlungen von Freunden oder ehemaligen Kollegen zu uns gekommen sind.“
Laut ihm trägt ein „ergebnisorientierter“ Managementansatz zur Förderung der Work-Life-Balance bei, indem dieser sich eher „auf das Endergebnis und den Weg dorthin konzentriert, anstatt eine vorgeschriebene Anzahl an Arbeitsstunden pro Tag durchsetzen zu wollen.“
„Adaptavist ist ein weltweit verstreutes Unternehmen – das bedeutet, dass die Menschen aus unseren Teams aus verschiedenen Zeitzonen kommen und dabei üblicherweise von einem WeWork Standort aus arbeiten“, so Haighton-Williams. „Es gibt bei uns kein traditionelles Konzept eines frühen Arbeitsbeginns oder eines späten Feierabends. Für unsere Mitarbeiter ist es nicht ungewöhnlich, ihre Tage um die Arbeit oder ihr Privatleben herum zu planen.“
Was die unbegrenzte Anzahl freier Tage angeht, so hat dies laut Haighton-Williams nicht nur Vorteile für die Person selbst, sondern auch für das Unternehmen als Ganzes. Tatsächlich sorgen die zusätzliche Planung und die notwendigen Berücksichtigungen in so einem Fall dafür, dass Abteilungen besser zusammenarbeiten und eine Kultur des gegenseitigen Verständnisses aufbauen.
„Wir haben trotzdem noch verschiedene Richtlinien, die verhindern sollen, dass das Ganze sich nicht negativ auf unser Geschäft auswirkt – beispielsweise möchten wir nicht, dass ein ganzes Team sich gleichzeitig frei nimmt!“ so Haighton-Williams. „Aber diese Richtlinien führen auch zu einer Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und fördern das Verantwortungsgefühl der Teams. Manager müssen besser vorbereitet und informiert sein, was außerdem zu mehr Kommunikation, Mitgefühl und Kompromissbereitschaft innerhalb der Teams führt.“
„Indem wir rund um die Uhr in das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter investieren, können wir ein optimales Arbeitsumfeld schaffen und die besten Ergebnisse für das gesamte Unternehmen erzielen.“
Letztendlich stellt sich Haighton-Williams einen Arbeitsplatz vor, in dem alle Mitarbeiter im Hinblick auf die Vorgehensweise bei der Arbeit sowie ihrer Arbeitszeiten volle Flexibilität genießen: „Wir denken, dass es keine universelle Antwort darauf gibt, wie und wo Menschen ihr Bestes geben“, sagt er. „Beispielsweise möchten wir sowohl Eltern ermöglichen, ihre Kinder abzuholen, als auch Nachteulen die Freiheit bieten, ihr produktivstes Zeitfenster auszunutzen; außerdem möchten wir bei eher introvertierten Mitarbeitern dafür sorgen, dass diese sich in ihrem Home-Office wohl und unterstützt fühlen.
Die Vorzüge von Wellness-Programmen am Arbeitsplatz sind weitreichend – egal, ob es sich dabei um mehr private Zeit aufgrund jährlicher Urlaubsansprüche und flexibler Arbeitsregelungen handelt oder um die Option, Aktivitäten wie Yogakurse oder die Pflege des Gemüsegartens direkt vor Ort in Anspruch nehmen zu können. Mit jedem erfüllten, ausgeglichenen und zufriedenen Mitarbeiter steigt auch die Qualität seiner Arbeit, seiner organisatorischen Beteiligung sowie seiner Gesamtleistung.
Eine vielfältige und beeindruckende Anzahl unterschiedlicher Geschäftsarten und Geschäftsmodelle revolutioniert die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter in London, was sich vor allem in der Art und Weise widerspiegelt, wie diese auch für andere geschäftliche Aspekte ganz neue Maßstäbe setzen.
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