Expertenratschläge für die Einhaltung von Abstandsregeln im Büro

Zwei Meter sind gut, aber drei Meter sind besser – und weitere Ratschläge von führenden Experten

Die Pandemie wirkt sich nach wie vor auf fast jeden Aspekt des Arbeitslebens aus, angefangen dabei, wie wir uns in unseren Städten bewegen ( English ) bis hin zur Art und Weise, wie wir mit Kollegen zusammenarbeiten und Freunde treffen. Auf der ganzen Welt sind das Abstand halten und andere vorbeugende Maßnahmen wie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen zur Norm geworden. Bis ein wirksamer COVID-19-Impfstoff entwickelt ist, bleiben diese Vorkehrungen die effektivsten Werkzeuge, die wir haben, um auf sicherem Wege in die Gesellschaft zurückzufinden.

Arbeitsplätze haben sich auf verschiedene Weisen an COVID-19 angepasst. Für einige ist die persönliche Interaktion von Angesicht zu Angesicht unvermeidlich für den Betriebsablauf von Unternehmen. Für andere bieten Büro-Layouts unter Einhaltung des physischem Abstands und dezentralisierte Teams eine Möglichkeit, dass sich die Mitarbeiter im Büro wohl und sicher fühlen. 

Egal, wie sich dein Unternehmen an die neue Art des Arbeitens angepasst hat, ist es zweifellos eine seltsame Zeit für alle Teams, die ins Büro zurückkehren. Wir haben einige Expertentipps zur Einhaltung des physischen Abstands am Arbeitsplatz gesammelt. Wenn du oder dein Team bereit seid, an den Arbeitsplatz zurückzukehren, können wir sicherstellen, dass Gesundheit, Sicherheit ( English ) und Mitarbeiterzufriedenheit an erster Stelle stehen werden. Aber bevor wir näher auf das Thema eingehen, möchten wir erklären, was wir genau unter physischem Abstand verstehen.

Was ist physischer Abstand?

Als physischen Abstand bezeichnet man eine Reihe von Maßnahmen, die den direkten Kontakt zwischen Menschen einschränken und so die Ausbreitung von COVID-19 verhindern sollen. Das bedeutet konkret, einen Abstand von mindestens zwei Metern zwischen Personen aus verschiedenen Haushalten einzuhalten, überfüllte Bereiche nach Möglichkeit zu meiden und auf alltägliche soziale Interaktionen wie Umarmungen und Händeschütteln zu verzichten. 

Warum ist die Einhaltung des physischen Abstands wichtig?

Wissenschaftler sammeln immer noch weitere Erkenntnisse, wie sich COVID-19 genau verbreitet, aber es ist inzwischen allgemein bekannt, dass einer der Hauptübertragungswege des Virus ist, sich an mikroskopisch kleine Tröpfchen zu heften, die in die Luft ausgeatmet werden. Deshalb ist der effektivste Weg, die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, das Abstand halten, in der Öffentlichkeit eine schützende Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen ( English ) und Körperkontakt mit Personen außerhalb unserer eigenen Haushalte zu vermeiden. 

„Da das COVID-19-Virus von Mensch zu Mensch durch körperlich engen sozialen Kontakt verbreitet wird, ist die beste Präventivmaßnahme, die wir im Moment haben, die Vermeidung von engen Kontakten,“ so Dr. Malia Jones, eine Sozialepidemiologin an der Universität von Wisconsin in Madison gegenüber Healthline.

Viele Menschen, die mit COVID-19 infiziert sind, zeigen keine Symptome. Aus diesem Grund ist es nicht immer möglich ist, zu wissen, wer es hat. Deshalb ist es wichtig, Abstand zu halten, auch wenn du dich gesund fühlst. In Verbindung mit normalem Händewaschen und erhöhten Hygienemaßnahmen ( English ), kann physischer Abstand dazu beitragen, die Verbreitung des Virus in Büroumgebungen stark einzudämmen.

Trage deine Mund-Nasen-Bedeckung (richtig) und lasse sie den ganzen Tag lang auf

Untersuchungen zeigen, dass die meisten Menschen, die mit COVID-19 infiziert sind, sehr leichte oder gar keine Symptome haben. Auch wenn du dich gesund fühlst, verringert das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung das Risiko, das Virus unwissentlich auf eine andere Person zu übertragen, erheblich. Je mehr Menschen in der Öffentlichkeit eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, desto wirksamer ist diese Maßnahme, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. 

WeWork 725 Ponce in Atlanta, GA, USA. Foto von WeWork

Hier findest du einige Hinweise der Centres for Disease Control (CDC), wie man eine Mund-Nasen-Bedeckung richtig trägt:

  • Wasche deine Hände, bevor du die Mund-Nasen-Bedeckung aufsetzt
  • Platziere die Mund-Nasen-Bedeckung über deiner Nase und deinem Mund und befestige sie unter deinem Kinn
  • Achte darauf, dass sie gut sitzt und du leicht atmen kannst
  • Wenn sie sicher sitzt, solltest du weder die Mund-Nasen-Bedeckung, noch dein Gesicht berühren
  • Überlege dir, eine waschbare Stoffmaske zu benutzen

Scheue dich nicht, bestimmt aufzutreten

Jeder Arbeitsplatz ist anders und manche Kollegen gehen vielleicht laxer mit den Regeln zur Einhaltung des physischen Abstands im Büro um als andere. Scheue dich deshalb nicht, andere höflich zu bitten, Abstand zu halten, wenn du dich bedrängt fühlst. Allmählich gewöhnen sich alle an eine neue Art des Arbeitens und kleine, aber bestimmte Interaktionen wie diese werden dazu beitragen, eine Büroumgebung zu schaffen, die für alle sicher ist und in der man gut arbeiten kann.

Kein Händeschütteln

Es wird nicht leicht sein, sich das Hände schütteln abzugewöhnen, aber versuche dem natürlichen Impuls zu widerstehen, Besucher und neuen Kollegen im Büro so zu begrüßen. Die Rockefeller University, die sich auf medizinische und wissenschaftliche Forschung spezialisiert hat, hat ein paar Vorschläge für alternative Begrüßungsweisen – so zum Beispiel Verbeugungen oder das Antippen mit den Füßen. Von all diesen neuen Optionen ist es das Begrüßen mit dem Ellbogen am Arbeitsplatz besonders beliebt. 

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Getty Images

Die Begrüßung mit dem Ellbogen wirkt auf den ersten Blick vielleicht albern, aber zwanglose Interaktionen wie diese tragen dazu bei, die Stimmung im Büro aufzulockern und gleichzeitig die neuen Richtlinien zur Einhaltung des physischen Abstands zu etablieren.

Verlege dein soziales Leben ins Internet

Nach teilweise monatelanger Arbeit im Home Office, mit nur ein paar Zimmerpflanzen, die einem dabei Gesellschaft geleistet haben, ist es ganz natürlich, dass einige zurückgekehrte Mitarbeiter jetzt gerne mit ihren Kollegen an der Kaffeemaschine plaudern möchten. Um ein Gedränge zu vermeiden, sollten die Gebäude mit Beschilderungen versehen werden, die für Gemeinschaftsbereiche wie dem Pausenraum und der Küche neue maximale Kapazitätsgrenzen angeben. 

In einem kürzlich erschienenen Blog-Post schlug Microsoft vor, virtuelle Bereiche ( English ) wie z.B. Team-Channels und Zoom-Events für Kollegen einzurichten, um Kontakte zu knüpfen und einfach nur Spaß zu haben. Aktivitäten wie Live-Yoga-Sessions und Quiz-Abende nach der Arbeit stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und ermöglichen es allen Kollegen, die remote arbeiten, daran teilzuhaben.

Zwei Meter sind gut, aber drei Meter sind besser

Umweltfaktoren wie offene Fenster und Tischventilatoren helfen dem Virus nachweislich dabei, sich mehr als zwei Meter weit zu verbreiten. Wenn du also Möbel umräumst, um die Auslastung des Büros zu verringern und einen angemessenen physischen Abstand zu gewährleisten, solltest du so viel Platz wie möglich zwischen Schreibtischen und Kollegen schaffen. 

„Zwei Meter sind gut, aber drei Meter sind besser,“ so Dr. Joseph Allen, Director of the Healthy Buildings Programme an der Harvard School of Public Health, gegenüber The Wall Street Journal.

WeWork bietet flexible Bürolösungen für Unternehmen, die etwas mehr Platz brauchen, um den physischen Abstand für ihre Teams zu gewährleisten, oder für diejenigen, die einfach nicht den nötigen Platz haben, um das Layout ihres Arbeitsplatzes neu zu gestalten.

Vorsicht vor viel berührten Oberflächen

Auch wenn Mund-Nasen-Bedeckungen die Übertragung von COVID-19 durch Tröpfchen in der Luft reduzieren, kann das Virus auch durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen verbreitet werden. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig die Hände zu waschen und das Gesicht und die Mund-Nasen-Bedeckung nicht zu berühren. 

Vermeide es, viel genutzte Flächen in der Büroumgebung – wie z.B. Türgriffe und Schalter – mit den Händen anzufassen und gewöhne dir an, mit den Fingerknöcheln oder Ellenbogen Knöpfe zu drücken und Wasserhähne zu bedienen. „Nehmen Sie, wann immer Sie können, die Treppe,“ so Dr. Allen gegenüber dem The Wall Street Journal. „Wenn das nicht möglich ist, sollten Sie aber auch nicht in einen überfüllten Aufzug steigen, es sei denn, die Lobby ist noch voller. Berühren Sie am besten keine Knöpfe. Es in Ordnung, Ihre Ellbogen oder sogar Ihre Finger zu benutzen, solange Sie es vermeiden, ihr Gesicht zu berühren, bevor Sie Ihre Hände gereinigt haben.“

WeWork 1840 Gateway Drive in San Mateo, CA, USA. Foto von WeWork

WeWork hat gründlichere und häufigere Reinigungsmaßnahmen in allen Bereichen eingeführt. Erwäge auch, Handdesinfektionsstationen an strategisch günstigen Stellen im Büro zu installieren, um das Risiko der Verbreitung von Krankheiten weiter zu verringern.

Bleib in regelmäßigem Kontakt mit deinen Angestellten

Bevor jemand ins Büro zurückkehrt, ist es wichtig, klar zu kommunizieren, welche Art von Veränderungen die Beschäftigten zu erwarten haben – von Einbahnwegen und Verhaltensbeschilderungen bis hin zu neuen Richtlinien zur Einhaltung des physischen Abstands. 

Sobald die Angestellten zurückgekehrt sind, solltest du regelmäßig prüfen, ob sich alle wohlfühlen und mit den neuen Richtlinien vertraut sind. Gehe dabei auch auf alle Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des physischen Abstands ein, indem du bspw. Veränderungen am Bürolayout vornimmst. Gehe nicht automatisch davon aus, dass sich alle Teammitglieder wohlfühlen. Handele transparent und sei anpassungsbereit. 

Richte einen klaren Kommunikationskanal für Krankheitsmeldungen ein und stelle sicher, dass die Mitarbeiter*innen über ihre gesetzlichen Rechte während der Pandemie informiert sind, insbesondere diejenigen mit gefährdeten Familienmitgliedern.

Kommuniziere im Zweifelsfall lieber zu viel als zu wenig

Egal, ob dein Team remote oder in einem Büro mit physischem Abstand arbeitet – es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich einige Mitarbeiter*innen durch die neue Situation isoliert, unsicher oder verängstigt ( English ) fühlen. Veranstalte deshalb regelmäßige Updates und Teammeetings über deine bevorzugte Videokonferenzplattform, um ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Orientierung innerhalb der Firma aufrechtzuerhalten, ganz gleich, wie weit auseinander ihr seid. 

Der Einsatz von Video ist hier besonders wichtig, denn allein die Möglichkeit, Gesichtsausdrücke zu sehen und zu lesen, trägt dazu bei, dass man sich mit anderen mehr verbunden fühlt. Sichtbar in Kontakt zu bleiben sorgt dafür, dass alle an einem Strang ziehen, und hilft auch dabei, Ängste zu nehmen, die Angestellte eventuell haben. „Im Zweifelsfall sollte man lieber überkommunizieren,“ so Ann Francke, Chief Executive von The Chartered Management Institute (CMI) in Großbritannien.

Wasche dir oft die Hände und wische Oberflächen regelmäßig ab

Ein Ratschlag, den du sicherlich schon oft gehört hast, der aber gar nicht oft genug wiederholt werden kann: Wasche regelmäßig und mindestens 20 Sekunden lang deine Hände mit Seife und warmem Wasser und benutze Handdesinfektionsmittel, wenn du das Büro betrittst oder verlässt. Neben den Maßnahmen zur Einhaltung des physischen Abstands ist das häufige Händewaschen eine sehr wirksame Methode, um die Infektionsrate niedrig zu halten und eine Verbreitung von COVID-19 am Arbeitsplatz zu verhindern.

„Um zu vermeiden, dass Sie sich mit etwas (wie dem Virus) anstecken, das zuvor auf einen Tisch oder eine Türklinke geniest wurde und dann letztendlich in Ihren Mund und Ihre Nase landet, sollten Sie sich oft die Hände waschen – besonders vor dem Essen und sobald Sie von draußen nach Hause kommen," so Dr. Jones gegenüber Healthline.

WeWork Coda in Atlanta, GA, USA. Foto von WeWork

Benutze Desinfektionstücher, um deine Tastatur, Maus und den Bereich um deinen Schreibtisch herum mindestens einmal pro Woche zu säubern und plane eine regelmäßige gründliche Reinigung deiner Schreibtische ein, um das Büro hygienisch sauber zu halten. 

Weiche möglichst auf Telearbeit aus und ändere deinen Terminplan, wenn das nicht geht

Um in einem überfüllten Büro mehr Platz zu schaffen, wäre eine schnelle Lösung, dein Team in zwei Gruppen aufzuteilen und ihre Anwesenheit wöchentlich rotieren zu lassen, wobei die eine Hälfte der Firma remote arbeitet, während die andere ins Büro geht. 

Dieser abwechselnde Zeitplan halbiert die Anzahl der Arbeiter im Büro pro Tag, so dass jeder genug Platz hat, um einen ausreichenden physischen Abstand einzuhalten. Dies, in Verbindung mit der Einführung einer gründlichen Reinigung an den Tagen des Personalwechsels, kann die Wahrscheinlichkeit einer Verbreitung von COVID-19 zwischen den Mitarbeitergrupppen stark reduzieren.

Wenn sich ein gestaffelter Zeitplan für dein gesamtes Unternehmen nicht eignet, solltest du überlegen, welche Arbeiten von zu Hause aus oder in einem Satellitenbüro erledigt werden könnten und diese Option den entsprechenden Angestellten anbieten. Der Leitfaden zur Einhaltung des physischen Abstands der Rockefeller University empfiehlt, dass alle Arbeitsaktivitäten, die in Fernarbeit erledigt werden können, auch remote erledigt werden sollten.

Wie kannst du bei WeWork physischen Abstand halten?

Bei WeWork haben wir eine Reihe neuer Maßnahmen eingeführt, damit dein Team unter Einhaltung des physischen Abstands sicher und mit einem guten Gefühl ( English ) in unseren Co-Working-Bereichen arbeiten kann. Wir haben die Auslastung der Gemeinschaftsbereiche verringert, indem wir Möbel entfernt und Pufferzonen durch eine versetzte Bestuhlung geschaffen haben, wir haben gut sichtbare Verhaltensbeschilderung angebracht, um die Beschäftigten durch die neu angelegten Bereiche zu leiten und bieten große, flexible private Büros mit viel Platz für remote arbeitende Teams.

Egal, ob du ein Satellitenbüro in der Nähe deines Wohnortes suchst oder dich in gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten in der ganzen Stadt dezentralisieren möchtest – unsere flexiblen Arbeitsbereiche ermöglichen es dir, die Bürodichte mit der Gesundheit, dem Komfort und der Sicherheit deiner Angestellten in Einklang zu bringen. 

Steve Hogarty ist Schriftsteller und Journalist und lebt in London. Er ist Reiseredakteur der Zeitung City AM und stellvertretender Chefredakteur des City AM Magazine, wo er sich schwerpunktmäßig mit den Themen Technologie, Reisen und Unterhaltung befasst.

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